6.3.7 Zahlung Schuldner – Aufteilung

In dieser Tabelle wird die Schuldnerzahlung aufgeteilt. Die Aufteilung kann entweder in den
Summenzeilen:

  • Kapital und Zinsen

  • Gerichtlich bestimmte Kosten

  • Gerichtlich bestimmbare Leistungen

  • Mahnleistungen

oder in den zuschaltbaren Detailzeilen geschehen.

Abb. 167: Fenster "Zahlung Schuldner Aufteilung mit zugeschaltenen Detailzeilen"

A) Spalte Offen per
Zahlungstag aus dem Fenster Zahlungseingang. Die Zinsen werden bis zu diesem Tag berechnet.

Darunter befinden sich die Schuldbestandteile nach folgendem Schema:

  • Summenzeile Kapital und Zinsen

    • Summenzeile Kapital

    • Summenzeile Zinsen

      • Detailzeilen pro einzelne Forderung

  • Summenzeile gerichtlich bestimmte Kosten

    • Summenzeile für Akonti

    • Summenzeile für nicht akontierte Kosten

      • Detailzeilen pro einzelnen Titel

  • Gesamtschuld: Kapital + Zinsen + gerichtlich bestimmte Kosten

  • Summenzeile gerichtlich bestimmbare Leistungen

    • Summenzeile für Akonti

    • Summenzeile für nicht akontierte Leistungen

      • Detailzeilen pro einzelne Leistung

  • Summenzeile Mahnleistungen

    • Detailzeilen pro einzelne Mahnleistung

  • Gesamtforderung: Gesamtschuld + gerichtlich bestimmbare Leistungen + Mahn-Leistungen

B) Spalte Stand im Akt
In dieser Spalte wird angezeigt, welche Schuldbestandteile aktuell im Akt offen sind.

Kapital
Zeigt die Summe des offenen Kapitals. Wenn Zinsen kapitalisiert werden, lautet der Text "Kapital (inkl. kapitalisierter Zinsen)".

Zinsen
Zeigt die Zinsen aller Forderungen bis zum Zahlungstag. Wenn Zinsen kapitalisiert werden, lautet der Text "Zinsen (seit letzter Kapitalisierung)".

gerichtlich bestimmte Kosten
Zeigt die Summe der gerichtlich zugesprochenen Kosten. Wenn Zinsen nach § 54a ZPO gerechnet werden, dann lautet der Text "gerichtlich bestimmte Kosten (mit Zinsen)".

Zinsen nach § 54a ZPO werden gerechnet, wenn

  1. im Titel das Feld Zinsen § 54a aktiviert ist und

  2. der Menüpunkt Befehle / Zinsen § 54a ZPO berechnen aktiv ist.

Zinsen nach § 54a ZPO werden seit Beschlussdatum bis zum Zahlungsdatum gerechnet. Bemessungsgrundlage ist bei USt-pflichtigen Kosten der Bruttobetrag und bei USt-freien Kosten der Nettobetrag.

Akonto USt-frei
Zeigt die Summe der Akonti BA USt-frei oder Durchlaufer aus dem Datensatz offener Posten.

Die Akonti werden mit negativem Vorzeichen angezeigt. Damit wird angedeutet, dass aus dem Gesamtbetrag der gerichtlich bestimmten Kosten die vom Klienten bereits akontierten Kostenteile zurückzuzahlen sind. Es sollen nicht die gesamten gerichtlich bestimmten Kosten als Einnahme beim Rechtsanwalt verbucht werden.

Es scheint maximal der Betrag auf, der an USt-freien (und Durchlaufer) Kosten gerichtlich bestimmt wurde. Wenn keine Akonti USt-frei vorhanden sind, fehlt die gesamte Zeile.

Es kann durchaus ein höheres Akonto geleistet worden sein, als an Barauslagen USt-frei gerichtlich bestimmt worden ist. Ein häufiges Beispiel: Es werden die Pauschalgebühren für Mahnklage und Exekution in einem bevorschusst. Die Pauschalgebühren der Mahnklage werden gerichtlich bestimmt. Die Exekution wird beantragt, ist aber noch nicht gerichtlich bestimmt. In diesem Fall wird maximal ein Betrag in der Höhe der gerichtlich bestimmten USt-freien Barauslagen zur Rückerstattung vorgeschlagen. Das restliche Akonto bleibt in der Kanzlei liegen.

Es kann geschehen, dass von einem gerichtlich bestimmten Betrag ein Teil rückerstattet wird und ein Teil dem RA gehört, weil nicht alles akontiert wurde. Dann gibt es zwei Zeilen und zwei Empfänger (RA mit positiven Vorzeichen, Einzahler des Akontos mit negativem Vorzeichen).

Akonto USt-pflichtig
Zeigt die Summe der Akonti BA USt-pflichtig und Verdienst aus dem Datensatz offener Posten.
Es scheint maximal der Betrag auf, der an USt-pflichtigen Kosten gerichtlich bestimmt wurde. Wenn keine Akonti USt-frei vorhanden sind, fehlt die gesamte Zeile.

gerichtlich bestimmbare Leistungen
Zeigt die Summe folgender Datensätze:

  • Hauptleistungen mit Feld Kostenentscheidung ist leer

  • Quasititel (Titel mit Beschlussart = "Schuldnerzahlung")

  • Kostenvorschüsse für Sachverständige (Leistung "KVOR")

Angezeigt werden folgende Beträge:

  • Feld Verdienst (inkl. Zuschläge ES, VG, SG, Zuschlag)

  • USt zum Tagesdatum der Leistung

  • Barauslagen, wenn gerichtlich ansprechbar = Ja

  • USt aus diesen Barauslagen laut deren USt-Satz

Nicht angezeigt werden:

  • Nebenleistungen

  • Mahnleistungen

  • Barauslagen, wenn gerichtlich ansprechbar = Nein

Anmerkungen:

  1. Es ist egal, ob die Hauptleistung dem Klienten gegenüber bereits abgerechnet ist.

  2. Eine Leistung ist eine Hauptleistung, wenn das Feld ES im Fenster Leistung gefüllt ist. Eine Leistung ist eine Nebenleistung, wenn das Feld ES leer ist.

  3. Zu Quasititel: siehe Zahlung auf nicht gerichtlich bestimmte Leistungen (sog. "Quasititel").

Akonto USt-frei / USt-pflichtig
Falls ein Akonto USt-frei / USt-pflichtig bei den gerichtlich bestimmten Kosten nicht voll berücksichtigt werden konnte, scheint der Rest hier auf. Wenn kein Akonto mehr übrig ist, fehlt diese Zeile.

Mahn-Leistungen
Zeigt die Summe der offenen Mahnleistungen. Eine Leistung ist eine Mahnleistung, wenn deren Kürzel mit "M" beginnt (zB MAK Mahnung, MAKRV Ratenvereinbarung).

Angezeigt werden folgende Beträge:

  • Feld Verdienst (inkl. aller Zuschläge)

  • USt zum Tagesdatum der Leistung

  • Barauslagen, alle, egal ob gerichtlich ansprechbar oder nicht

  • USt aus diesen Barauslagen laut deren USt-Satz

C) Spalte Aufteilung
In der Spalte Aufteilung wird der Zahlungsbetrag den einzelnen Schuldbestandteilen zugeteilt.

Die Aufteilung kann manuell in den weißen (aktiven) Feldern geschehen:

  • In der Spalte Aufteilung kann ein Betrag eingegeben werden.

  • Die Aufteilung kann in den Summenzeilen geschehen oder in den Detailzeilen. Mit [+] kann man die Detailzeilen zuschalten.

  • Der maximal mögliche Betrag kann mit "." (Punkt + Enter) eingegeben werden.

  • Es kann maximal der Betrag der Spalte Stand im Akt zugeteilt werden.

  • Ein Akonto (negativer Betrag) kann in einen positiven Betrag geändert werden. Dann werden zwar die Kosten abgedeckt, das Akonto bleibt aber offen im Akt stehen; es erfolgt keine Rückerstattung.

Alternativ kann man ein Zahlung Schuldner - Aufteilungsschema verwenden:

  • Aufteilung individuell

  • Aufteilung ABGB

  • Aufteilung EO

Überzahlung
Wenn ein Zahlungsbetrag nicht mehr weiter zugeteilt werden kann, kann er als Überzahlung behandelt werden. Welcher Empfänger vorgeschlagen wird, kann in Zahlung Schuldner - Einstellungen angegeben werden.

D) Spalte Offen
Die Spalte Offen ist die Differenz von Stand im Akt und Aufteilung. Dies ist der Zustand des Akts nach der Aufteilung des Zahlungsbetrags.

E) Spalte Empfänger
In den Detailzeilen (auf der untersten Ebene) ist die Spalte Empfänger geöffnet. Hier kann man eingeben, wer der Geldempfänger ist. In manchen Zeilen (Kapital und Zinsen) wird er angezeigt. In anderen Zeilen ergibt er sich aus der Programmlogik und das Feld ist leer.

Wenn in einer Kapitalzeile als Empfänger "RA" eingegeben wird, ist das Geld Verdienst und nicht Fremdgeld (su auch bei Anteilforderungen oder Zinsenteilen, die dem Anwalt gehören). ADVOKAT nimmt an, dass es sich um USt-pflichtige Erlöse handelt.

F) Spalte Fußzeile

Zahlungsbetrag
Hier wird der im Fenster Zahlungseingang eingegebene Betrag angezeigt. Dieser Betrag kann aufgeteilt werden.

Restlicher Betrag
Anfangs steht hier derselbe Betrag wie bei Zahlungsbetrag. Nachdem die Aufteilung begonnen wurde, steht hier der noch nicht verteilte Rest. Wenn nicht den gesamten Betrag aufgeteilt wird, erfolgt beim Abspeichern die Meldung:
Achtung: Es wurde nicht der gesamte Zahlungsbetrag aufgeteilt. Trotzdem abspeichern. Ja/Nein

Bei Ja wird nur der verteilte Betrag abgespeichert. Der nicht verteilte Betrag bleibt zwischengespeichert und kann einem anderen Akt zugeteilt werden.

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